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Astronaut unter dem Milchglasdach

Belletristik

Sebastian Steffen

Astronaut unter dem Milchglasdach

"Seit gestern sind wir getrennt. Fünf Jahre lang waren wir zusammen. Sofie und ich. Man sollte sich nicht an einem Freitag trennen. Wenn man sich am Montag trennt, ist die Chance abzustürzen geringer." Sebastian Steffen erzählt eine Trennungsgeschichte. Gibt es heutzutage noch so etwas wie Trennungsschmerz und trifft er auch Männer?

Verlagstexte

Eine Erzählung über den Trennungsschmerz eines jungen Mannes ist nun in Buchform erhältlich.

"Meine Mutter sagt: 'Es ist für mich immer wieder erstaunlich zu sehen, wie selbstbewusst eure Generation ist. Wie kann man so sehr von sich überzeugt und gleichzeitig so unselbstständig sein.'
Mein Vater sagt: 'Ihr seid wohlstandsverwahrlost.'
Mischu sagt: 'Falls es unter deinen Künstlerfreunden jemanden gibt, der etwas zum Kiffen sucht, Nachschub ist da.'
Ich sage: 'Wenn ich es heute nicht hinbekomme mit diesem Lied, dann lass ich es bleiben.'"

Wer Sebastian Steffen zuhören will, kann dies am Samstag, den 25. März um 13.30 Uhr in Halle 5 Stand H 309 (bei den Unabhängigen).

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© Cover: Verlag, Foto(s): k. A.

Presse- und Autorenstimmen

Die Erzählung über den Trennungsschmerz eines jungen Mannes ist nun in Buchform erhältlich. Sie überzeugt mit glaubwürdigen Dialogen und einer frischen, urbanen Alltagssprache.

(

Susanne Sturzenegger, Radio SRF Schnabelweid

)

Sebastian Steffens Erzählung erzeugt einen ganz eigenen Sog, sie hat einen Ton, von dem man sich gerne verführen lässt, und sie transportiert die Erlebnisse der Kleinstadtastronauten direkt unter unsere Hirnkappe. Ein urbaner Roman mit einer eben so urbanen Sprache.

(

Francesco Micieli

)

Textprobe(n)

Das Odéon.
Die Kellnerin stellt die Getränke auf den Tisch, fragt, ob sie einkassieren dürfe, sie habe Feierabend.
Sie ist groß, schlank, hat ihre braunen Haare hochgesteckt. Sie trägt eine Brille.
Mischus Sofa.
Auf einmal ist mir die Vorstellung von Mischus Sofa, seinem gammligen Militärschlafsack ganz und gar unerträglich.
Ich bezahle.
Irgendwie muss ich heute Abend noch eine abschleppen.
Lia erzählt von einer Gefährdungsmeldung, von einem Vater, der seine Tochter nach Spanien entführt habe.
Ich schweife ab.
Ich denke an Mischus Vater.
Ich denke an seine Mutter, an den Dinkelgratin, den sie fabrizierte, furztrocken, mit Käse überbacken ... Mischus Mutter, die von Mischus Vater sagte, er sei ein Psychopath. Einmal brachte Mischus Vater einen Hanfkuchen mit zur Bandprobe. Einen grünen, mit Schokoladenstückchen gespickt. Mein Bruder, Mischu und ich klauten ein Stück. Mischu kotzte eine Woche lang. Mein Bruder schlief zwei Tage durch, und ich merkte gar nichts.

Lia sagt: "Und jetzt ist die Kleine im Heim, und so schlecht es auch klingt, es ist besser für sie."
Mischu nickt ernst. Ich schaue über die Bahnhofstraße. Ich sehe ein Taxi und zwei Frauen. Sie haben sich in dicke Daunenjacken verpackt.
Die Pizzeria.
Der glatzköpfige Typ in der Wohnung oberhalb steht wieder vor dem offenen Fenster und raucht. Er winkt mir zu. Er lächelt.
Was ist das? Lippenstift?

Reto.
Auf eine gewisse Art freute es mich, ihn zu sehen. Oder zumindest machte es mich neugierig.
Wie damals beim Klassentreffen, als ich nach Jahren wieder auf meinen Klassenlehrer stieß, den Herrn Binggeli. Den Herrn Schlüsselbund. Den Herrn Nachsitzen. In irgend so einer Waldhütte auf dem Jolimont war das. Grillieren und saufen. Von früher schwärmen, so tun, als würde man im Leben stehen und nicht in tot geglaubten Mustern verharren ...

 

Der Hanfkuchen.
Eigentlich tat ich damals nur so, als ob ich Hanfkuchen äße. In Wirklichkeit spuckte ich ihn heimlich wieder aus. Dann tat ich noch ein bisschen so, als ob ich drauf wäre. Als ich aber realisierte, dass Mischu nur noch am Kotzen war, und dass sich mein Bruder nicht mehr bewegen konnte, ging ich und schlug Alarm.

 

Lia fragt mich, was ich da vor mich hin maule, und ich sage ihr, dass ihr Muttermal unter dem linken Auge so ziemlich das Beste sei an diesem vermaledeiten Tag.
Sofie.
Vermutlich hat sie jetzt schon einen Neuen am Start. Bei den Frauen geht es doch immer zack-zack: Ein bisschen ausgehen, ein bisschen länger schauen als nötig, und schon kommt er angedackelt, der grenzdebile Adonis, und vögelt sie eine Nacht lang auf eine Art und Weise durch, wie ich es nie gebracht hätte.
Lia sagt, ich sei herzig.
Ich sag ihr, sie sei lieb.
Ich schaue auf den Boden.
Herr Binggeli war immer davon überzeugt, dass es bei mir schiefgehen würde. Nach der Zeugnisbesprechung in der neunten Klasse sagte er zu mir, dass ich, wenn es nach ihm gegangen wäre, den Abschluss nie geschafft hätte, aber er sei ja mal gespannt, wie es die Mami und der Papi schaffen würden, mich faulen Arsch durch eine Lehre zu peitschen.
Und dann dieses Klassentreffen.
Nach zehn Jahren als großes Wiedersehen gedacht. Wir hatten uns gar nichts zu sagen. Der Herr Binggeli, wie er da am Tisch saß, alt und grau, von seinen ehemaligen Schülern umringt, die das Gefühl hatten, dass sie ihm weiß ich was zu verdanken hätten. Weißwein trinkend. Ich am anderen Ende des Tischs. Mischu und ich schaufelten Bratwurst und Kartoffelsalat in uns hinein. Bevor das Dessertbuffet aufgedeckt wurde, schoben wir ab. Mischu ließ noch ein paar Flaschen Bier mitgehen.

Astronaut unter dem Milchglasdach
Erzählung(en)
ALS BUCH:
Softcover

Wendebuch in Mundart und Hochdeutsch

136 Seiten
Format: 123 x 195 mm
Auslieferung: ab Februar 2017
D: 20,00 Euro A: k. A. CH: 22,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-905689-76-1

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Ursi Anna Aeschbacher
+41 (0)32 3233631
aeschbacher(at)diebrotsuppe.ch

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Ursi Anna Aeschbacher
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