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Die Straße zum 10. Juli

Belletristik

Nona Fernández

Die Straße zum 10. Juli

Aus dem chilenischen Spanisch von Anna Gentz

Immer wieder zieht es Greta in die "Straße zum 10. Juli" in Santiago de Chile. Es ist die Ersatzteilverkäufer-Meile. Sie sucht dort die Teile, um den Schulbus, in dem ihre Tochter tödlich verunglückte, wieder zusammenzusetzen. Ihre rastlose Suche führt sie auch in das verlassene Haus ihrer Jugendliebe Juan, das als einziges den Abrissplänen einer Baufirma widersteht. Doch Juan ist verschwunden. Haben seine Recherchen zur Colonia Dignidad ihn in Gefahr gebracht?

Verlagstexte

Nona Fernández’ Roman mahnt das Schweigen über die nahe Vergangenheit. Die Verbrechen unter der Militärdiktatur, die weder vor Jugendlichen noch Kindern haltmachten und sogar dankbar an flüchtige Sexualstraftäter outgesourct wurden. Die Auseinandersetzung mit der Rolle der deutschen Außenpolitik bei der Entstehung der Colonia Dignidad findet gerade ganz aktuell statt. Alles ist miteinander verwoben, es gibt kein Einzelschicksal, das sich von der kollektiven Geschichte befreien könnte.

Die Bedeutung Nona Fernández’ besteht darin, dass sie nicht nur Geschichten schreibt, sondern dass sie aktiv an chilenischer Geschichte mitschreibt, historische Lücken und Umdeutungen anmahnt, an die Vergessenen erinnert und das Schweigen bricht.

Immer wieder zieht es Greta in die »Straße zum 10. Juli« in Santiago de Chile. Es ist die berühmte Straße der Ersatzteilverkäufer. Hier sucht Greta die nötigen Teile, um den Schulbus, in dem ihre einzige Tochter tödlich verunglückte, wieder zusammenzusetzen. Ihre rastlose Suche zerstört nicht nur ihre Ehe, sie führt sie auch in das verlassene Haus ihrer Jugendliebe Juan, das als einziges Gebäude der Gegend trotzig den Abrissplänen einer Baufirma widersteht. Doch Juan ist verschwunden.

Was geschah mit Juan? War es Mord oder Selbstmord? Wurde er entführt? Haben seine Recherchen zur Colonia Dignidad ihn in Gefahr gebracht? Oder ist er, wie seine Noch-Ehefrau vermutet, einfach nur davongelaufen? Greta glaubt nichts von alldem, denn sie erhält seltsame virtuelle Nachrichten von Juan. Er erinnert sie eindringlich an ihre gemeinsame, verdrängte Vergangenheit als revolutionäre Schüler, die jäh mit einer Festnahme endete.

Die Freunde der kommunistischen Jugendbewegung zu Zeiten der Militärdiktatur, die Kinder der Colonia Dignidad, Juan ... so viele Menschen sind spurlos verschwunden. Irgendwo in einem Loch im Boden werden sie alle gefangen gehalten, all die Verschwundenen. Irgendwo unter der Erde Chiles brodelt es gewaltig.

Downloads

© Cover: Verlag, Foto(s): Marcelo Leonhart

Presse- und Autorenstimmen

Diese schnörkellose Maßlosigkeit, dieser Mut! Jede einzelne Zeile ist entweder lebensnotwendig oder tödlich, immer gespannt bis zum Äußersten.

(

Roberto Bolaño

)

Nona Fernández ist eine der beeindruckendsten Stimmen aus Chile. Mit ihrer Prosa zieht sie die Leser in ihren Bann und verwebt dabei gekonnt Fakten und Fiktion.

(

Anita Djafari

)

Video

Textprobe(n)

Ich fand diesen Zeitungsartikel, als ich anfing, meine alten Sachen zu sortieren. Er stammt aus dem Winter fünfundachtzig, kurz bevor wir fünfzehn wurden. Die Buchstaben des Artikels sind fast komplett unleserlich, doch das Foto kann man noch gut erkennen. Wir stehen auf dem Schuldach, erinnerst du dich? Unser Blick geht zur Straße, wir schwingen diese enorm große chilenische Flagge und schauen zu, wie die Leute sich vor dem Gebäude versammeln, während wir das Transparent hochhalten, das du und ich in der Nacht zuvor im Hof unseres Hauses gemalt hatten. Sieh dir nur unsere Gesichter an. Wir waren glücklich, man sieht uns nicht einmal die Kälte an, die an jenem Morgen herrschte. Es kam uns gar nicht in den Sinn, dass jemand ein Foto von uns schießen könnte. Wir dachten, irgendein Journalist würde schon kommen, wenn alles gut ginge, das war die Idee, doch um ehrlich zu sein war es so, dass es uns eiskalt erwischte, das Geräusch der Kameras, als man uns von der Straße aus fotografierte. Tage später, als die Bullen uns wieder freiließen, kam Papa mich abholen und gab mir diesen Ausschnitt aus der Zeitung. Ich bewahrte ihn auf und mit der Zeit verblich er und zerfiel fast. Aber hier ist er noch, leistet Widerstand. Ich bin mir sicher, hätte ich ihn nicht gefunden, hätte ich alles vergessen. Hast du es vergessen?

Die Straße zum 10. Juli
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover mit Schutzumschlag

Lesebändchen

312 Seiten
Format: 125 x 195 mm
Auslieferung: ab 1. Februar 2017
D: 22,90 Euro A: 22,90 Euro CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-902711-19-9

ALS EBOOK:
Datenformat(e): epub, Mobipocket
Auslieferung: ab 1. Februar 2017
D: 16,99 Euro A: 16,99 Euro CH: k. A.
ISBN (eBook) 978-3-903061-49-1

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