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Zur Verteidigung der Traurigkeit

Belletristik

Attila Boa

Zur Verteidigung der Traurigkeit

Es ist unhöflich, traurig zu sein. Es widerspricht der Etikette. Ich muss mich entschuldigen, in letzter Zeit war es besonders schlimm. Eigentlich war es immer gleich schlimm - aber die Traurigkeit hat in letzter Zeit Gefallen gefunden am lauten Sprechen, am Wüten und Kaputtmachen.

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Verlagstexte

Streifungen sind es, keine Gedanken mehr, ein grobes Aneinandergeraten nur noch mit Gedanken, mit den nützlichen Gedanken, die die Welt existieren machen, und zwischen Irritationen, kurzen gedanklichen Schauern, dazwischen breitet sich qualvolle Stille aus - breitet sich die Leere aus, der ich mir so sicher war, auf die ich vertrauen wollte, die ich als Einziges immer ganz nahe heranließ an mich. Die Leere, auf die ich so stolz war. Ich hab sie hereingelassen, sie hat sich bei mir ausgebreitet, sie besetzt den ganzen Raum, den ich zum Dasein habe, ufert aus. Die Leere, auf die ich einmal so stolz war, jetzt könnte sie mir gestohlen bleiben, jetzt würde ich anstandslos in einer randvoll angefüllten Welt leben bleiben, egal in welcher Welt, IN einer Welt, würde mich zu benehmen wissen, mich gewöhnen, hätte ich nur eine Welt, eine ganz gewöhnliche, meinetwegen kleine, meinetwegen dumme Welt.

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© Cover: Verlag, Foto(s): Attila Boa

Textprobe(n)

Zur Grundausbildung des Menschseins müsste gehören, Zeuge zu sein beim Beginn der Entgleisung. Die feinsten Regungen des behaarten Vorfahren registrieren – auf das leise Geräusch des ersten Einrisses hören, eines Risses, der den Menschen erschafft und ihn zugleich vom Leben in der Welt trennt. Ein trockener Klang, der sich seither unerbittlich fortsetzt, den ich auch heute höre im Lärm der Straße, in der Stille des Halbschlafs, im Rauschen meiner Gedanken, der kein Ende finden wird, um endgültig abzureißen. Dem ich nie entkommen werde.

Welche Leichtigkeit hat dagegen die Entscheidung, gegen eine bestimmte Unterdrückung oder Ungerechtigkeit, gegen irgendeinen Zustand – oder auch gegen beliebige Windmühlen zu kämpfen. Der Unterschied scheint akademisch, ist aber fundamental: Alle Bestrebungen, die aus dem Bewusstsein des Guten heraus begründet wurden, sind zu Katastrophen ausgeartet. Erst im Namen des Guten wird der Mensch wirklich bestialisch.

Zur Verteidigung der Traurigkeit
Essayistik
ALS BUCH:
Broschur
106 Seiten
Format: 120 x 190 mm
Auslieferung: ab Mai 2015
D: 13,00 Euro A: 13,00 Euro CH: 22,00 Euro

ISBN (Print) 978-3-99028-359-2

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