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Allesfresser

Belletristik

Christine Lehmann

Allesfresser

Digitale Lizenz. CulturBooks Longplayer

Ein klarer Fall von hardboiled woman: „Allesfresser“, Christine Lehmanns jüngster Kriminalroman um Lisa Nerz, sorgt mit guten Rezensionen für Furore. Bei CulturBooks erscheinen nun, erstmals als digitale Ausgaben, gleich sechs frühere Fälle der eigenwilligen Ermittlerin.

Verlagstexte

Ein berühmter Koch ist verschwunden. Im alten Rosensteintunnel taucht eine grausige Leiche auf. Lisa Nerz begibt sich zuerst online auf Spurensuche. Sie soll die Identität der Person herausbekommen, die im Netz ein anonymes Veganblog verfasst. Denn die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hegt einen schrecklichen Verdacht.

Schnell merkt Lisa: In den sozialen Medien ist das Thema Ernährung sehr präsent. Da tobt der reinste Glaubenskrieg um die Frage, was wir essen sollten, vielstimmig, aggressiv und giftig. Doch um das weite Feld der Spielarten zwischen veganer Lebensweise und politischem Veganismus kennenzulernen, muss Lisa Nerz die Lederjacke ausziehen, den Computer ausschalten und sich in die Schlacht zwischen Omnivoren und Veganern begeben. Und wieder zeigt sich: Es ist alles ganz anders, als gedacht.

Wer wissen möchte, wie alles begann mit Lisa Nerz, der startet am besten mit "Vergeltung am Degerloch", dem ersten Fall für Lisa Nerz. Er ist, zusammen mit den folgenden Krimis der Reihe, bei CulturBooks erschienen.

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© Cover: Verlag, Foto(s): Günther Ahner

Presse- und Autorenstimmen

Auch diese waghalsige Geschichte hat Lehmann mit handfestem Humor grundiert, sie ist frisch, ruppig, gelegentlich schrill, stets vielschichtig. Unter Veganern wird sie sich damit wohl keine Freunde machen.

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Frank Rumpel, CulturMag

)

Lisa Nerz ist – einsam, aufsässig und notorisch respektlos – ein klarer Fall von hardboiled woman. Der gründlich recherchierte, temporeiche, stilistisch hochklassige Roman beschreibt höchst genau die Verhältnisse, die Verbrechen ermöglichen.

(

Gitta List, Konkret

)

Christine Lehmann ist den meisten deutschen Krimischreibern stilistisch haushoch überlegen. Man kann sich diesen Sound nicht antrainieren. Bei Lehmann beruht er auf Menschenkenntnis, Lebenserfahrung, Selbstironie und Belesenheit.

(

Perlentaucher

)

Textprobe(n)

Mit scharfem Messer ritzte Richard die Hautseite der Entenbrust. Vorsicht, nicht das Fleisch verletzen! Er langte nach Salz- und Pfeffermühle und drehte die Mühlenköpfe mit resolutem Knirsch.

"Schmeckt Salz aus der Mühle eigentlich eleganter?", fragte ich.

"Schon gut, Lisa, für dich dient essen nur der Lebenserhaltung." Er rieb Salz und Pfeffer mit den Fingern in die Schnittwunden.

Cipión schnüffelte. Er durfte nicht erwarten, dass Richard ein Stück fallen ließ, und wartete doch. Der Dackel kannte die menschliche Fähigkeit, eigenen Prinzipien untreu zu werden. Um seine Hoffnung zu dämpfen und sich selbst vor der bevorstehenden Enttäuschung zu schützen, hatte er sich an der Heizung unter dem Küchentisch zusammengerollt und tat vor sich und der Welt so, als interessierte ihn das alles nicht. Doch seine Nase bewegte sich, und ab und zu musste er den Kopf heben.

Im abenddunklen Fenster spiegelten sich Küchenlampe, Hängeschränke und die halb angelehnte Tür hinter mir. Richard langte hüfthoch runter und drehte den Ofen auf milde Hitze. Mit der anderen Hand stellte er eine Eisenpfanne auf das Cerankochfeld und ließ am Faden Öl in die Fläche rinnen.

"Gefressen ist doch alles in zehn Minuten."

"Darum muss das Kochen Freude machen", erwiderte er und wischte sich die Hände am um die Hüfte geschlungenen Handtuch ab. Seine asymmetrischen Augen glitzerten. Er hatte zwar das Jackett abgelegt, aber er kochte im weißen Hemd mit Weste.

Ich streckte die Beine unter den Küchentisch und scrollte durch den Content des Blogs vegancode. Die Posts hatten weder Datumsheader noch Footer. Die Einträge standen als Texte untereinander. Die jüngsten oben.

Ich kann keinen Unterschied erkennen zwischen Hunden und Katzen, die wir verwöhnen, und Schweinen und Kühen, die wir quälen und töten. Meine Mutter stellt Vogelhäuschen auf und rettet Igel über den Winter. Als die Wale an der Küste von Neuseeland verendeten, war sie in Tränen aufgelöst. Eine Stunde später briet sie ein Putenschnitzel. Als ob die Biopute nicht sterben musste. Ich bin anders. Ich bin straight. Ich mache die Augen auf, ich unterscheide nicht zwischen menschlichen und tierischen Tieren, zwischen Haustieren und Schlachtvieh.

Im Menschenbauernhof nehme ich dir dein neugeborenes Kind weg. Und wenn du schreist, dann binde ich dich an. Zwei Mal am Tag setzt dir jemand die Pumpe an die Brüste, deine Milch wird abgezapft und verkauft. Solange du Milch gibst, musst du nicht schwanger werden. Versiegt sie, dann wirst du künstlich geschwängert, aber auch das nächste Kind kannst du nicht behalten. Nach zehn oder fünfzehn Jahren bist du verbraucht und wirst geschlachtet.

"Wieso könnt ihr sie nicht aufspüren?"

"Sie benutzt ein anonymes Routing-Programm", antwortete der Oberstaatsanwalt. Er kippte die Pfanne und leitete aus der Viskosität den Hitzegrad des Öls ab. "Solche Programme suchen sich ihre Routen über Rechner von Privatpersonen, die es ebenfalls installiert haben. So geht das über ein paar Stationen ins Internet. Die eigene IP-Adresse landet nur beim ersten Computer. Beim zweiten Punkt landet man dann mit der des ersten, beim dritten mit der des zweiten und so weiter. So was lässt sich praktisch nicht zurückverfolgen. Zudem wird die Route alle paar Minuten erneuert." Richard legte die erste, dann die zweite Entenbrust mit der geritzten Hautseite zuunterst in die Pfanne. Das Fett knallte und spritzte.

"Dafür braucht man aber ein paar Kenntnisse."

"Nicht mehr, als auch du mit Hilfe des weltweiten Gehirns zusammenkratzen könntest."

Ich hatte schon nach anonymem Bloggen gegoogelt. In der Tat: Dazu musste man kein Nerd sein. "Da braucht sie vermutlich nicht mal einen kleinen Bruder dazu."

"Den gibt es nicht. Zumindest wird er nicht erwähnt." Wieder guckte er auf die Uhr, drehte die Hitze unter der Pfanne etwas zurück, nahm eine Gabel und wendete die Entenbrüstchen von der Haut- auf die Fleischseite. Die Pfannenschlacht zwischen Wasser und Fett flammte erneut auf.

Allesfresser
Roman / Novelle
ALS EBOOK:
Datenformat(e): epub
Auslieferung: ab 30. April 2016
D: 8,99 Euro A: 8,99 Euro CH: k. A.
ISBN (eBook) 978-3-95988-040-4

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Jan Karsten
+49 (0)40 31108081
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