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EE & OO

Kunst / Architektur / Design

Okky Offerhaus

EE & OO

"... but a plastic rose ist forever"

Liebe und Fotografie: "Als wir uns in Rio kennen lernten, war er 32 und ich 27. Er hatte ein gebeuteltes Leben hinter sich, reiste in der Welt herum und machte Photos, die einen im Auftrag, die anderen nur für sich." Er, das war Eliott Erwitt, Globetrotter und Fotograf der legendären Agentur Magnum. Und die Frau, die sich an diese Begegnung erinnert, heißt Okky Offerhaus.

Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors

Verlagstexte

Die Geschichte von "EE & OO" ist nicht nur Zeit-, sondern auch eine Liebesgeschichte.

Es waren ereignisvolle Jahre (1961 – 1965) mit einem Blick hinter die Kulissen dieses charismatischen Berufs: Magnum-Photograf. Elliott Erwitt teilt ihn mit René Burri, Ernst Haas, Inge Morath, Henri Cartier-Bresson u.a., denen man ebenfalls in diesem Buch begegnet. Okky Offerhaus berichtet von ihrem Ringen zwischen Sympathie für den berühmten Photografen, der eigentlich eine (Ehe-)Frau sucht, und ihrem Wunsch, als seine Assistentin zu arbeiten und an seiner Seite die Welt zu sehen. Sie wird "Instant O", seine Rund-um-die-Uhr-Assistentin. Reisen im Auftrag quer durch Europa bis hinter den Eisernen Vorhang, quer durch die USA bis Asien und Brasilien. Zwei sehr verschiedene Menschen sehr verschiedener Herkunft treffen aufeinander. Sie sind Zeitzeugen und erleben Persönlichkeiten, die die Welt bewegten.

Es gibt zahlreiche Bildbände von Elliott Erwitt, aber sehr wenig Literatur über ihn, den Schweigsamen mit dem skurrilen Humor. Diese Lücke füllt Okky Offerhaus.

Okky Offerhaus erzählt in Wort und Bild über ihre Zeit an der Seite der Fotografenlegende Elliott Erwitt. Frei nach Ovid war es "das goldene Zeitalter" der Magnum-Fotografie, epischer Reportagen, florierender Magazine, in das uns Okky Offerhaus bibliophil entführt.

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© Cover: Verlag, Foto(s): Verlag

Presse- und Autorenstimmen

Jahrzehnte später schrieb Okky Offerhaus das Buch "EE & OO. ...but a plastic rose is forever". Darin lässt sie die aufregende, leidenschaftliche Zeit mit Erwitt in Erinnerungen, Tagebuchnotizen und Fotos Revue passieren und gibt Einblick in die Dynamik des modernen, globalisierten Fotojournalismus. Sie berichtet vom gehetzten Leben Erwitts zwischen Fotoaufträgen und Luxus, Politik und Film, Glamour und Werbung. Ein faszinierender, kräftezehrender Parcours. Offerhaus, inzwischen am Fuße des Semmering sesshaft geworden, hat ihrer großen Jugendliebe, Elliot Erwitt, ein Denkmal gesetzt.

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Anton Holzer, Wiener Zeitung

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Offerhaus gewährt intime Einblicke in eine Epoche, als Länder und Völker noch originär und einzigartig waren, eine Welt der Differenzen und Divergenzen, der Ungerechtigkeiten und polarisierender Ideologien, aber auch großer Freiheiten. Persönliche Erinnerungen an den ernst-unernsten Erwitt, der sich mit seinem skurrilen Humor vor sich selbst und der Realität verbarg, an Ernst Haas, Cartier-Bresson, Robert Capa, Inge Morath, Marc Riboud et alii, zwischen Jetset und Eisernem Vorhang, zwischen Rio, NY, Paris, Wien, Hongkong, Tokio und Tel Aviv, sind garniert mit Fotos, Briefen und Skizzen.

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Gregor Auenhammer, Der Standard

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"Ich war fasziniert von dieser Magnum-Welt", schwärmt die Kosmopolitin Okky Offerhaus. Zur Welt der amerikanisch-französischen Fotoagentur Magnum gehörte auch der bereits verstorbene Rene Burri, dessen Che Guevara-Portraits um die Welt gingen. Oder der heute 87-jährige Elliott Erwitt, der mit seinen skurrilen Schnappschüssen Fotogeschichte in Schwarz-Weiß schrieb. Okky Offerhaus lernte die beiden als junge Männer kennen und schloss sich ihnen an. In ihrem Buch "... but a plastic rose is forever", erschienen im Verlag Bibliothek der Provinz, blickt sie zurück auf die frühen 1960er Jahre, in denen sie als Assistentin und Lebensgefährtin von Elliott Erwitt um die Welt reiste. Ihre Tagebuchaufzeichnungen gewähren Blicke auf ein spannendes Leben und ein turbulentes Stück Zeitgeschichte.

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Hanna Ronzheimer, ORF, Leporello

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Textprobe(n)

EE hatte sehr jung geheiratet und war bereits Vater von vier Kindern, das jüngste nicht mal zwei Jahre alt. Ich flirtete mit meinen vielen Verehrern, liebte aber einen der bestaussehenden jungen Männer, einen Meister im Tiefseetauchen und Surfen, sonnenblond und blaue Augen, braungebrannt, vom Wassersport gestählter Körper. Nach der Arbeit verbrachte ich mit ihm romantische Sonnenuntergänge am Strand des Arpoador, ein Felsen zwischen Copacabana und Ipanema. Arduino war ein Sprößling einer alten norditalienischen Großbürger-Familie. Die Nächte verbrachte ich fröhlich im Rhythmus von Madison, Hully-Gully, Twist mit meinen Nachtschwärmerfreunden ungeachtet der Tatsache, daß mein Dienst am Flughafen um 6 Uhr früh begann. Arduino tanzte nicht. Er war nie dabei. Dafür brachte er mir selbstgefangene Riesenlangusten mit, vor welchen mich ekelte, was er mir bis heute nicht verzeiht. Manchmal, wenn ich nach einer durchtanzten Nacht nach Hause kam, stand der varig-Wagen schon wartend da, um mich abzuholen. Schnell duschen, umziehen, Tee trinken. Meine Mutter gab mir ein Sandwich mit und weg war ich, ohne Schlaf, um den ganzen Tag am Flughafen zu arbeiten. Wie auch EE, verdiente ich schon früh mein Geld mit harter Arbeit. Aber mein Leben war trotzdem ziemlich unbeschwert und lustig, während EE eine Familie zu versorgen hatte.

Er war viel unterwegs, sehr viel. Und in seiner Ehe kriselte es. Ich lebte in Extremen: das glorreiche, schillernde Nachtleben, die Glitzersociety, die berühmten Modeshows im Golden Room des "Copacabana Palace", Musik, Applaus. Das kleine Orchester spielte meine Lieblingsweisen, wenn ich über den Laufsteg ging, und der Applaus galt nicht nur der schönen Robe, sondern mir. Ich schwebte. Was ich vorführte, wurde garantiert verkauft, weil – zur Freude des Besitzers des Modesalons – wenn die Ehemänner im Publikum applaudierten, bedeutete das, daß sie das Kleid für ihre Frau kaufen mußten, egal ob die Begeisterung mir oder dem Kleid galt. Unser Chef wußte genau, welche Dame ein Modell kaufen würde, nur weil sie unbedingt haben wollte, was ich trug. Mit diesem Wissen kaufte er in Paris ein. Warum aber wurde meine Lieblingsmusik gespielt? Ja, weil ich mir in den vielen Nächten im Golden Room die Melodie gewünscht und mit einem eleganten Verehrer dazu getanzt hatte. Einerseits die Segelyachten, teure amerikanische Schlitten, schicke Restaurants, Interviews, Photos in Magazinen und Zeitungen und Berichte in den Klatschspalten, wann wo und mit wem ich gesehen wurde. Andererseits die Fahrten mit einer Lambretta zu abgelegenen Buchten mit den Strandfreunden, oder die stillen Stunden mit Arduino, Sonne, Sand, Meer und Brise – verbotene Liebe.

...

Es war Karneval und ich hatte frei.
Am 10. Februar 1961 kam Elliott Erwitt nach Rio, er brachte Grüße von René Burri aus New York. Ich notierte im Tagebuch: Ein netter, eigenartiger Mann, jung, verträumt und asiatisch. Mittelgroß, warmbraune Augen, dichtes gewelltes dunkelbraunes Haar. Ein weicher Mund, schön geformte Lippen über guten, glänzenden, nicht zu weißen Zähnen. Seine Haut war wie aus feinster Seide. Alles an ihm war weich, ohne daß dies unmännlich wäre, an ihm war einfach nichts Aggressives. Die Haut seiner Hände war glatt, weich. Wenn ich ihm die Hand reichte, glitt sie über das Sanfte und Weiche der seinen. Dieses Sanfte und Weiche machte sein Wesen aus. Durchaus sinnlich. Nichts an ihm war knorrig, durchtrainiert oder gar muskulös. Man könnte nun vielleicht meinen, er hätte einen schwabbeligen Körper gehabt, doch so war das bestimmt nicht. Gar nicht. Weich war er, angenehm, was nichts über seinen Charakter aussagte, nur über die Haut. Seine Gestalt war nicht geschmeidig, etwa wie die eines Tänzers, er bewegte sich etwas komisch wie Charlie Chaplin. Seine Schweigsamkeit war so sinnlich wie sein Humor irritierend, wenn er mir dumm vorkam. Ich hatte einen ganz anderen Geschmack. Jedenfalls war er in allem, wirklich in allem anders, als meine sonstigen Freunde, Flirts, Verehrer. Vor allem war er älter als die meisten. Ich sah nicht nur viel jünger aus, als ich war, ich fühlte mich auch jünger. EE, der Stille, der Beobachtende, war offen für das Schöne und Neue, dankbar für eine freundliche Geste.

EE & OO
ALS BUCH:
Hardcover

zahlreiche vierfarbige Abbildungen

446 Seiten
170 x 240 mm
Auslieferung: ab 1. April 2016
D: 38,00 Euro A: 38,00 Euro CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-99028-382-0

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+43 (0)2856 3794
verlag(at)bibliothekderprovinz.at

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