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Höllenblume

Belletristik

Alper Canıgüz

Höllenblume

Aus dem Türkischen von Monika Demirel

Auch neun Jahre nach Erscheinen des ersten Alper-Kamu-Falls ist Alper immer noch fünfjährig, befindet sich damit immer noch auf der "Höhe seiner Reife" und entwischt so auch im zweiten Buch vorerst dem menschlichen Prozess des Faulens. Er unterhält seine Leser mit tiefgründigem Witz und schwarzem Humor, um nebenbei die Welt der Erwachsenen und das manchmal allzu bittere Leben zu erhellen und messerscharf zu erfassen.

Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors

Verlagstexte

In "Höllenblume" geht es wieder um einen kriminologischen Fall, dessen Alper Kamu sich annehmen muss. Nach einem privaten Todesfall trifft Alper auf einen neuen Nachbar, der ihm sogleich ein Geständnis macht: "Ich habe meinen Bruder umgebracht". Keine Frage, das ist ein Fall für Alper Kamu. Gerissener als so mancher Erwachsene erkennt er die Zusammenhänge und entblößt einen Familienkomplott.

Der Autor lässt seine erwachsenen Leser aufhorchen und sich selbst sowie die Erwachsenenwelt mit ihren selbstgemachten Regeln hinterfragen. Manchmal bis zu dem Punkt, an dem man sich fragt, ob so mancher Fünfjährige nicht ein besserer Erwachsener wäre.

Downloads

© Cover: Verlag, Foto(s): Murat Yilmaz

Presse- und Autorenstimmen

Das ist der zweite Teil über den wundersamen fünfjährigen Alper Kamu – und er ist wieder genauso absurd komisch, traurig und unglaublich unterhaltsam wie der erste. Gehört zu meinen liebsten Krimigeschichten und ist deswegen hier bei Lesen und Lesen lassen!

(

Jörg Petzold, FluxFM

)

Giftgrün und gallig. Wer wissen möchte wie die Türkei tickt, der sollte Alper Canıgüz lauschen, beziehungsweise seinem Alter Ego, dem Höllenknirps und Satansbraten Alper Kamu.

(

Jochen Kienbaum, lustauflesen.de

)

Der Junge denkt und fühlt, was viele in der Türkei denken, aber sich nicht trauen auszusprechen. Ein Intellektueller im Untergrund quasi. Ein kluger Schachzug des Autors, dies durch ein Kind sagen zu lassen.

(

taz, Ebru Tasdemir

)

Textprobe(n)

Ihr wisst ja, Menschen werden geboren, sterben und werden dann groß.

Was mich betraf, so erlebte ich den Frühling meines fünften Lebensjahres mit Todesfällen, die das Schicksal mir zugedacht hatte. In meiner düsteren Welt des ewigen Novembers, in der es immer Donnerstag war und die Uhr stets drei Uhr nachmittags zeigte, saß ich zusammengekauert unter dem Esstisch und blätterte in einem bebilderten Buch über die Feinheiten des Harakiri. Meine liebe Mutter war wie gewohnt damit beschäftigt, die Wäsche zu waschen, und den hereindringenden Geräuschen nach zu urteilen zerfledderten die Katzen des Viertels gerade einen frisch gefangenen Vogel. Ihr seht schon, ein Tag mit der üblichen Portion Unheil. Da klingelte es. Mit ihrem unschlagbaren Talent, wenn es darum ging, eine nahende Katastrophe zu riechen, schleuderte meine Mutter die Waschschüssel zur Seite und hatte auch schon die Tür erreicht. Es war mein Vater. Er stand einfach nur da und sagte kein Wort. Eine Weile sahen sie einander schweigend an. Und ich sah sie schweigend an.

"Nebi Abi?", fragte meine Mutter schließlich, woraufhin mein Vater heftig zu schluchzen begann. So erfuhr ich vom Ableben meines Onkels Nebi, der nicht wenig Sympathie bei mir genoss, weil er mir bei seinen seltenen Besuchen stets die höchste im Umlauf befindliche Banknote als Taschengeld zusteckte. Wer weiß, womoglich hätte ich ihn sogar innig geliebt, hätte ich nicht, kaum dass er unsere Wohnung verlassen hatte, besagten Geldschein meiner Mutter aushändigen müssen. Ich behaupte ja schließlich nicht, dass der Mensch der Gipfel der Schöpfung ist, oder?

Mit Müh und Not schaffte mein Vater es auf die Toilette. Fünf Minuten später kam er mit blutunterlaufenen Augen wieder heraus. Sein Haar und Gesicht waren klatschnass. Ich liebte ihn sehr. Hätte ich es ihm doch nur öfter gezeigt, dachte ich hin und wieder. Nachdem er einige Worte mit meiner Mutter gewechselt hatte, zog er sich sein Jackett über.

Ich ging zu ihm und sagte: "Mein Beleid, Papa."
Er beugte sich zu mir hinunter und gab mir einen Kuss. Er sagte nichts. Andernfalls hätte er vielleicht wieder angefangen zu weinen.
"Wohin gehst du?"
"Nirgendwohin, mein Junge", antwortete meine Mutter an seiner Stelle, wobei ich mit Bedauern feststellen muss, dass dies kaum unter der durchschnittlichen Logik dessen lag, was sie normalerweise so von sich gab.
Mein Vater schluckte zweimal.
"Ich gehe in die Wohnung deines Onkels", sagte er. "Ich hole ein paar Sachen."
"Ich komme mit", erwiderte ich und zog mir meine Turnschuhe an.

Höllenblume
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Broschur
218 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab Oktober 2015
D: 16,90 Euro A: k.A. CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-943562-49-1

ALS EBOOK:
Datenformat(e): epub
Auslieferung: ab Oktober 2015
D: 9,99 Euro A: k.A. CH: k. A.
ISBN (eBook) 978-3-943562-521

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