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Magda

Belletristik

Meike Ziervogel

Magda

Aus dem Englischen von Martin Thomas Pesl

"Meine Tochter wollte immer etwas Besonderes sein. Als sie diesen Herrn Doktor Goebbels zum ersten Mal getroffen hat, da hab ich ihr klipp und klar gesagt, sie soll die Finger von ihm lassen. Ist mir völlig gegen den Strich gegangen, dass sie sich mit einem aus der Politik einlässt."

Verlagstexte

Der hochgelobte Roman über Magda Goebbels nun erstmals in deutscher Sprache: Meike Ziervogel ist ein eindrucksvolles Porträt der Frau von Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels gelungen. In nüchterner Sprache wird der Lebensweg eines ungeliebten Kindes zu einer ehrgeizigen Frau und deren Stilisierung zur Vorzeigemutter des Dritten Reiches beschrieben.

Gleichzeitig erzählt Magda die Geschichte dreier weiblicher Generationen – neben Magda Goebbels kommt auch ihre Mutter zu Wort, sowie ihre älteste Tochter, die in ihren letzten Lebenstagen eine schreckliche Vorahnung ereilt.

Irish Times Books of the Year 2013
Observer Books of the Year 2013
Guardian Readers‘ Books of the Year 2013
Shortlist: Guardian’s Not the Booker Prize 2013

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© Cover: Verlag, Foto(s): Roelof Bakker

Presse- und Autorenstimmen

Dieser ehrliche, verstörende Roman ist eine fesselnde Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit und nimmt kein Blatt vor den Mund.

(

Christena Appleyard, Daily Mail

)

Meike Ziervogel verwendet die brutale Geschichte Magdas als Vehikel, um die Psychologie hinter dem Familienmord zu untersuchen und das tiefverwurzelte und destruktive Verhältnis zwischen Müttern und ihren Töchtern zu erkunden.

(

Simon Yaffe, Jewish Telegraph

)

Ein mutiges und kluges Debüt.

(

Pam Norfolk, The Lancashire Evening Post

)

Video

Textprobe(n)

Die Vorbereitung

Magda betritt Josephs Arbeitszimmer ohne zu klopfen. Joseph geht zwischen Kamin und Chaiselongue auf und ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, leicht vorgebeugt. Auch als seine Frau hereinkommt, bleibt er nicht stehen. Magda durchquert den Raum, setzt sich an den Schreibtisch, zieht Papier, Feder und Tinte zu sich und beginnt zu schreiben. Als sie fertig ist, holt sie einige Banknoten aus der obersten Schublade und verteilt sie in aller Ruhe auf drei Umschläge mit Briefen darin, dann klebt sie die Umschläge zu. Joseph geht immer noch auf und ab. Sie wissen, was zu tun ist: Auf seine Frau kann er sich verlassen.

Sie verlässt den Raum mit den Briefen in der Hand. Die Köchin ist als Erste an der Reihe. In der Küche überreicht Magda ihr den Umschlag. "Sie haben uns überaus wertvolle Dienste geleistet, aber jetzt brauchen wir Sie nicht mehr."

"Bitte handeln Sie nicht übereilt, gnädige Frau", fleht die Köchin und geht zwei Schritte auf ihre Herrin zu. "Es geht bestimmt auch anders."

Sie war eine strenge Herrin, all die Jahre, aber zu ihr, Bertha, stets gerecht. So lange haben sie nun miteinander gelebt, und jetzt, da sie den gemeinsamen Traum auseinanderfallen sehen, wird sie ein bisschen Mitgefühl zu schätzen wissen. Aber Magda starrt sie nur ausdruckslos an.

"Bertha, reißen Sie sich zusammen. Sie werden das Haus in einer halben Stunde verlassen."

Beim Gärtner und bei Josephs Fahrer verläuft es einfacher, weniger emotional. Auch sie erhalten ihre Umschläge, in denen sie mehr als genug vorfinden werden; es wird für einige Monate reichen, wenn nicht länger. Eine angemessene Entschädigung. Mögen sie glücklich werden.

Nach Vollendung der Aufgabe setzt sich Magda an den großen Küchentisch und raucht eine Zigarette. Dann läutet sie die Glocke, die neben der Küchentür hängt, als Zeichen für die Kinder, sich zu versammeln. Und da kommen sie auch schon, jagen die Treppe hinunter, allen voran Helmut, ihr Neunjähriger, der so dünn, schwach und anämisch ist, dass er nicht älter wirkt als sieben. Er hat sich als Indianer verkleidet. Und als Häuptling noch dazu, wie sein imposanter Kopfschmuck mit den rot, grün und blau gefärbten Fasanenfedern deutlich macht. Über seinen kurzen Hosen trägt er einen Lendenschurz, in einer Hand einen Tomahawk. Josephs Fahrer Karl hat dieses Indianerkostüm für ihn gemacht. Holde, Hedda und Heide, die drei Kleinen, sind ihrem Bruder dicht auf den Fersen. Holde und Hedda setzen sich neben Helmut auf die Bank, eine links, eine rechts, und die vierjährige Heide klettert auf seinen Schoß. Sie sitzen ganz still da, blicken stumm ihre Mutter an. Tagsüber treffen sie hier gewöhnlich Bertha an, besonders in der Küche; die Mutter taucht, wenn überhaupt, nur zum Abendessen auf. Schließlich schlurft Hilde, die Elfjährige, durch die Tür und hockt sich auf die Bank. Magda lächelt ihre fünf Kleinen an, während sie auf die letzte, die Älteste wartet. Sie fragt sich, ob Helga wohl schon die Treppe heruntergekommen ist und im Flur hinter der Tür wartet.

Magda
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover
128 Seiten
Format: 125 x 205 mm
Auslieferung ab Februar 2015
D: 16,95 Euro A: 16,95 Euro CH: 24,50 CHF

ISBN (Print) 978-3-903005-01-3

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