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von orten. ein poem

Belletristik

Oleg Jurjew

von orten. ein poem

reihe staben, band 04

Anlässlich des Erscheinens des Bandes "Von Zeiten. Ein Poem", dem zweiten Band der Poemtrilogie des in Frankfurt am Main lebenden russischen Schriftstellers Oleg Jurjew, wird der erste Band "Von Orten. Ein Poem" nun, vom Autor durchgesehen und mit veränderter Ausstattung, in der Reihe staben neu aufgelegt. Hier nehmen die Streifzüge des Autors ihren Anfang. Seine oft tagebuchartigen Kurztexte stecken voller Ironie, skuriler und feinsinniger Beobachtungen und Gedanken und sind vor allem eines: auf eine ganz eigene Art voller Humor. Die Schauplätze sind in jeder Hinsicht vielfältige: die Kurpfalz, Frankfurt, Florenz, Zürich, Leningrad, das Elsass etc., diese Orte und Landschaften voller eigenartiger Menschen, Tiere und Geschichten.

Verlagstexte

Mit dem Band "Von Zeiten. Ein Poem" legt der russische Schriftsteller Oleg Jurjew, der seit 1991 in Frankfurt am Main lebt, nun den zweiten Teil seiner Poemtrilogie vor.

Anlässlich des Erscheinens dieses Bandes wird der erste Teil "Von Orten. Ein Poem" zeitgleich, vom Autor durchgesehen und mit veränderter Ausstattung, in der Reihe staben neu aufgelegt (zuerst 2010 als Band 13 erschienen in der Reihe black paperhouse).

Oleg Jurjew, 1959 geboren in Leningrad, lebt seit 1991 als freier Autor in Frankfurt am Main. Er schreibt auf Russisch und Deutsch, sein Werk umfasst zahlreiche Veröffentlichungen in verschiedensten literarischen Genres: Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Essays und Kinderbuch. Seine Texte sind ins Deutsche, Französische, Italienische, Polnische, Tschechische, Bulgarische und Englische übersetzt; seine Theaterstücke wurden in mehreren Ländern erfolgreich inszeniert.

Zuletzt von ihm erschienen sind die Bücher "In zwei Spiegeln. Gedichte und Chöre (1984–2011)" und "Halbinsel Judatin" (2014).

Oleg Jurjew erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 2010 den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil der Stadt Heidelberg.

In "Von Orten. Ein Poem" nehmen die Streifzüge des Autors ihren Anfang. Seine oft tagebuchartigen Kurztexte stecken voller Ironie, skuriler und feinsinniger Beobachtungen und Gedanken und sind vor allem eines: auf eine ganz eigene Art voller Humor und Ideen. Die Schauplätze sind in jeder Hinsicht vielfältige, bekannte und unbekannte: die Kurpfalz, Frankfurt, Florenz, Zürich, Leningrad, das Elsass etc., diese Orte und Landschaften voller eigenartiger Menschen, Tiere und Geschichten.

In "Von Zeiten. Ein Poem" entführt der Auto den Leser erneut: nicht nur zurück an schon bekannte Orte und in schon bekannte Landschaften, sondern das Spektrum wird – nicht nur örtlich – noch erweitert. Venedig, Tampere, Paris, Lissabon, Jerusalem oder auch Edenkoben werden nun untersucht und beschrieben, während Frankfurt stets ein zentraler Ausgangspunkt bleibt.

Orte sind hier auch Anlässe für Phantasien und den Entwurf einer ganz eigen Sprache, dabei werden die, die dem Leser öfter und immer wieder begegnen, gleichzeitig eindringlicher wie auch unwirklicher.

In einem Interview hat Oleg Jurjew folgendes gesagt:
"Ich bin eigentlich überzeugt, daß jedes Gedicht – ob es nun eine Angabe des Handlungsortes enthält oder nicht – irgendwo passieren muß. Gedichte, die nirgendwo passieren, sind im Grunde keine Gedichte, sondern bloß – Worte. Ich muß nicht immer unbedingt verstehen, wo die Gedichte passieren, die ich lese (es reicht, daß ich fühle: Irgendwo passieren sie sicher), aber bei Gedichten, die ich schreibe, weiß ich fast immer sehr genau, wo das ist und wie dieser Ort aussieht. Eigentlich sehe ich ihn und befinde mich in ihm. Manchmal weiß ich erst nicht, wo ich bin, und erst, während ich das Gedicht vollende, verstehe ich: Schwarzmeerküste, Gantiadi, Anfang der 1980er Jahre. In diesem Sinne ist die Zeitangabe keine Zeitangabe im eigentlichen Sinne, jedenfalls keine Angabe der Zeit, zum Kampf gegen welche (wie ich mir einst sicher war) oder zur Koexistenz mit welcher in irgendeiner Form, den Kampf natürlich eingeschlossen (wie ich jetzt etwas erweitert glaube), die Literatur existiert.
Man kann es auch so sagen: Ich schreibe Gedichte, um herauszufinden, wo sie passieren."

Beide Bände sind mit Sekundärtexten und Plakatumschlag ausgestattet sowie sorgsam gestaltet (unter Verwendung von künstlerisch-kartografischen Arbeiten aus der Serie »dauerlandschaft – the remixes« von Michael Wagener).

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© Cover: Verlag, Foto(s): Yura Okamoto, Olga Martynova

Presse- und Autorenstimmen

Natürlich suchte ich im Buch zunächst nach den Frankfurter Spuren, die naturgemäß reichhaltig vorhanden sind, denn Jurjew wohnt seit Anfang der Neunziger mit seiner Familie in dieser Stadt, die mir seit meinem Wegzug nie mehr richtig aus dem Kopf ging. (An dieser Stelle ein kleines Bekenntnis: Frankfurt ist eine wunderbare Stadt, von Rödelheim bis Sachsenhausen, von Höchst, übers Gutleutviertel bis ja, sogar bis zur Hanauer Landstraße.)

Auch die Platanen werden in Jurjews Text entsprechend gewürdigt, jene Baumart, der ich in Frankfurt, auch wenn ich sie aus Leipzig schon kannte, gewissermaßen zum ersten Mal bewusst begegnet bin.

"An der Zoomauer sind die Platanen noch nicht beschnitten worden." So hebt ein Text an, der mit "Frankfurt, Mitte Juni. Unter der Zoomauer. Zwei Uhr Nachts. Platanen, deren Monde und der schweißig-süße Geruch des Jasmins" ist. Was will man mehr? Aber weil das Buch "Von Orten" heißt, kommen neben Frankfurt natürlich noch andere Städte und Landstriche vor. Nicht zuletzt Leningrad, aber auch die schwäbische Provinz und Chicago. Allesamt mit heiterem Strich liebevoll gezeichnet, und an keiner Stelle verbergend, dass der, der zeichnet ein Russe ist.

(

Jan Kuhlbrodt, http://www.fixpoetry.com/feuilleton/kritiken/oleg-jurjew/von-orten

)

Video

Textprobe(n)

KURPFALZ. WEINBERGE IM SCHNEE. EINE KATZE GEHT HINÜBER

Man wirft mit solcher Kraft und so regelmäßig Flaschen ein in eine Glastonne, daß es klingt, als hacke jemand gläsernes Holz.

Unverhofft muhte eine Kuh auf – wie eine Tür.

Über die Straße geht langsam eine Katze mit durchhängendem Rücken und einem Hintern wie bei einer Kuh. Wären nicht Ohren und Schwanz, sähe sie überhaupt aus wie eine schwarze Zwergkuh.

Nackte Weinberge im Schnee. Es ist nicht eindeutig, was hier gezüchtet wird. Nach dem Grundriß eines KZs zu urteilen: Stacheldraht.

Der Katze entgegen schmatzen von unter dem Schnee kleine Vögel in Angst.

 

NEUES AUS DER BAUMKUNDE, DIE SCHILLERHÖHE OBERHALB VON STUTTGART, EINSTMALS HERZOGSPARK, HEUTE WILDWUCHS MIT NUMERIERTEN BAUMSTÄMMEN UND BIOLOGISCHEM WINDBRUCH. ANSCHEINEND MITTE MÄRZ

Hinterm See gingen, an ihren Fü̈ßen schnü̈ffelnd, Hirsche, klein und grau.

Sämtliche Bäume – von denen mit Nadeln abgesehen – standen seit dem Winter unabgestreift: mit schon getrockneter, aber noch anhaftender Erde. Der blättrig weißgoldene Himmel zerschliß an den Kronengerippen.

... Bekanntlich geschieht es Ende Herbst oder Anfang Winter (je nach Art und Klima), daß die Bäume – von denen mit Nadeln abgesehen – sich in einem unbeobachteten Moment blitzartig drehen. Dann fahren die Äste mitsamt dem Laubgelump in die Erde hinein, und die feuchten Wurzeln schnappen – wupp! – in den Himmel.

Im Frü̈hling dann schlagen die gewesenen Wurzeln aus, treiben Blü̈ten und Blätter, je nachdem – bis sie sich wiederum drehen im Herbst. Eine Art Sanduhr. Der Sand allerdings ist nicht innen, sondern außen. Und meistens ist es gar kein Sand, sondern irgendein Dreck, eingerü̈hrtem Schwarzpulver ähnlich.

... In den staubigen Baumwipfeln ließ jemand emsig eine Schuppentü̈r auf und zu gehen. Natü̈rlich gab es da oben keinen Schuppen – wozu wäre er nütze gewesen? – es war ein Specht. So singen Spechte.

Wenn die Hirsche den Kopf in den Nacken legten, um den Sänger zu sehen, sahen sie aus wie ungehörnte Schäferhunde...

von orten. ein poem
Lyrik
ALS BUCH:
Broschur

Mit Plakatumschlag

60 Seiten
Format: 130 x 186 mm
Auslieferung: ab September 2015
D: 15,00 Euro A: 17,00 Euro CH: 19,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-936826-76-0

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