x
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Der Suboptimist

Belletristik

Christoph Simon

Der Suboptimist

Kleine Romane

Was man bisher nur hören und sehen konnte, gibt es nun endlich zu lesen. "Der Suboptimist" versammelt Christoph Simons erfolgreiche Solo-Bühnenprogramme. Sie sind unterhaltsam und bezaubernd wie kleine Romane. Der Salzburger Stier-Preisträger 2018 ergründet mit heiterer Leichtigkeit die scheinbare Ernsthaftigkeit der kleinen Dinge.

Andere Titel des Verlags bzw. der Autorin/des Autors

Verlagstexte

In seinem neuen Buch Der Suboptimist vereint Christoph Simon Kabarett und Literatur mit der ihm eigenen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit. Der Salzburger Stier-Preisträger 2018 hat seine vier Bühnenprogramme vom Berner Mundart ins Hochdeutsche übersetzt und in "kleinen Romanen" versammelt. Das Buch erscheint Mitte September.

Was man bisher nur hören und sehen konnte, gibt es nun endlich zu lesen. Der Suboptimist versammelt Christoph Simons erfolgreiche Solo-Bühnenprogramme. Sie sind unterhaltsam und bezaubernd wie kleine Romane. Simon ist ein begnadeter Erzähler und bringt diese Sprache auch unterhaltsam zu Papier.

Er erzählt von Freunden. Von Serge und Max, zusammengeschweisst dank Interrail und Baywatch. Die Geschichte ist auch eine Liebes- und Kapitulationserklärung an den Alltag, eine Komödie rund ums Geschenk, immer wieder Anfänger zu sein und von vorne beginnen zu dürfen.

Alles läuft berauschend bei Simons daheim: Die Kinder erziehen den Vater. Der Vater arbeitet an seiner Reparaturstrategie: "Anschreien, draufschlagen, Sekundenleim". So weit, so zauberhaft. Wäre da nicht dieser Fremde, der auf einmal vor der Tür steht und alles auf den Kopf stellt.

Die Geschichte ist aber auch eine romantische Komödie und handelt von zwei Menschen in zwei Welten. Er: Ein Vagabund. Sie: Eine Karrierefrau. Er erhöht mit seiner Gitarre den Umgebungslärm. Sie sitzt von der Liebe enttäuscht im Büro. Tränen tropfen auf den Laptop, was der Tastatur nicht guttut. Also beschliesst er, ihr einen Mann zu finden: den Richtigen für fast alles.

Simon spannt in Der Suboptimist den Bogen vom verzagten Ich zum Universum. Drei Menschen im VW-Bus: Sie suchen das Gute und Wahre und finden das Leichte und Katzenkörbe. Der Poet sucht Antworten. Der alte Hippie macht nicht mehr aus jedem Problem ein Problem. Und die Hausärztin stiehlt allen die Show.

Michel Gsell, Musiker und Kabarettist, feiert das neueste Werk von Christoph Simon wortreich: "Zuhause in seinen Worten, lädt mich Christoph Simon ein in unübersichtlichen Raum, stellt das Licht unter den Scheffel seiner Grossartigkeit, schaut auf die Welt und die Dinge und entwirft im Regen die subversive Kraft des Scheiterns und der genialen Selbstüberschätzung. Seine Texte flirren, kreisen um meinen Verstand, streifen meinen Muskel called Herz und lassen sich als warmes Gefühl in meinem Ranzen nieder. Zum Glück geht es ihm um nicht weniger als die Rettung der Welt. Gut so! Halleluja!"

Downloads

© Cover: Verlag, Foto(s): Ulrike Meutzner, Michael Isler

Presse- und Autorenstimmen

Christoph Simons Schaffen ist ein wundersames Amalgam aus Humor und Melancholie, aus Bescheidenheit und Ehrlichkeit, aus kleiner Tragik und nicht viel grösserer Hoffnung. Eine Mixtur, rarer denn ein Metall der Seltenen Erden.

(

Max Küng, Das Magazin

)

Betörende Präsenz.

(

Die Zeit

)

Unterhaltsam wie die schärfste Stand-Up-Comedy.

(

Der Bund

)

Textprobe(n)

Leben als Mann

Manche behaupten ja, das Leben als Mann sei das pure Paradies. Ein Finger in der Nase, in der Hand eine Bierflasche, jede Hauswand ein Pissoir. Doch auch ein Mann kennt seelische Erschütterungen. Als Bub kannst du nichts in Ruhe lassen. Siehst du eine Cola-Dose, musst du draufspringen. Eine Fliege musst du fangen und zerlegen. Wenn ein Mädchen vollkommen freundlich neben dir steht, musst du es treten oder ihm den Arm verdrehen. Später kommen die überentwickelten Nachhilfelehrerinnen und du kannst dich noch so ablenken mit Weitsprung und Kugelstossen: Von jetzt an vergehen deine Jahre in einem einzigen Rausch der geschlechtlichen Begierde.

Nach der Rekrutenschule hast du so viel Pornografie intus, dass du im normalen Alltag unter Wahrnehmungsstörungen leidest. Begegnest du einer Frau – im Lift, auf dem Parkplatz, beim Röntgen – dann fragst du dich, wann sie endlich anfängt, sich die Kleider vom Leib zu reissen. Alles in allem vertubelst du ein Jahr im Militär, und nach dem letzten Wiederholungskurs weisst du zwar noch immer nicht, wie man eine Krawatte knüpft, geschweige denn, dass du die Deutschen dran hindern könntest, das Land einzunehmen, aber immerhin: Wo die Klitoris ist, das ist nie mehr ein Problem.

Du wirst älter und suchst verzweifelt nach anderen Themen, erweiterst deinen Wortschatz in all den absurden Disziplinen auf Eurosport: Darts, Billard. Weil du nur selten einen Spiegel brauchst, erwachst du mit fünfunddreissig und stellst mit Schrecken fest, dass du einen Schwimmring angesetzt hast. Woher kommt der jetzt?

Du träumst davon, wieder ein glücklicher Bub zu sein. Glückliche Buben essen den ganzen Tag Schokolade und bleiben dürr wie ein Splitter. Glückliche Buben montieren Mäuse an Feuerwerkskörper. Glückliche Buben leben in Höhlen und stehlen mit ihren Vätern Feuer und Frauen, und überentwickelte Hominidinnen führen sie ins steinzeitliche Kamasutra ein. Du stellst dir das vor und weisst gleichzeitig, dass du in der Steinzeit mangels Aerosolspray an Asthma gelitten hättest. Wilde Tiere oder auch nur schlecht gelaunte Frauen hätten dich getötet, weil sie dir körperlich überlegen gewesen wären.

Die nächsten zehn Jahre gehen vorüber mit Geheiratet-Werden und Töchter-Grossziehen, mit Diätboykotten und Passiv-Eisstockschiessen … Und träum ruhig weiter vom steinzeitlichen Kamasutra! Deine Frau muss sich wohlfühlen, um Sex zu haben, und du musst Sex haben, um dich wohlzufühlen. Ein verhängnisvoller Widerspruch – ihr sucht lange nach einer Lösung. Schliesslich genehmigst du dir aussereheliche Beziehungen mit Germanistikstudentinnen und Germanistikstudenten (sie sind nicht leicht auseinanderzuhalten). Deiner Frau erzählst du nichts davon. Mit dreissig hast du das getan, mit fünfzig hast du dazugelernt.

Kurz nach der Frühpensionierung fällst du fürchterlich vom Elektro-Bike. Du nimmst Paracetamol gegen die Schmerzen und weigerst dich, zum Arzt zu gehen. Ein Mann löst seine Probleme selber, sagst du, und das sind dann auch deine letzten Worte. Die Obduktion bringt es ans Licht: Du bist die letzten Tage mit gebrochenem Genick herumgelaufen.

Glück wäre: ein Leben als Frau.

Frauen! Frauen sind total faszinierend. Sie legen grundlos Wäsche zusammen, sie können jedem Kleidungsstück den korrekten Namen geben, Elternschaft passiert ihnen nicht einfach so und Gesundsein ist bei ihnen kein zufälliges Ereignis. Frauen sind mit weniger Geld für die gleiche Arbeit lebensfroher.

Und du bist tot und im Himmel, und endlich kannst du unter dem Sternenzelt schlafen und gleichgültig sein gegenüber all dem, was du mal für wichtig gehalten hast: Geld, Erfolg, perfekte Gugelhöpfe und läufige Studentinnen. Wie ein glücklicher Bub bastelst du aus einer leeren Küchenpapierrolle ein Piratenfernrohr und siehst dort unten auf der Erde deine Töchter. Du denkst: Es ist ein Glück, dass meine Töchter in einer weiblichen Kultur grosswerden, dass sie eine andere Sprache sprechen als Männer, also überhaupt eine Sprache. Und wenn sie mal ein liebeskranker Nachhilfeschüler schmachtend anstarrt, dann reissen sie sich nicht einfach die Kleider vom Leib, sondern sie fragen: Ist dir heiss, sollen wir ein wenig das Fenster öffnen?

Es erfüllt dich mit Dankbarkeit, dass deinen Töchtern das Leben als Mann immer fremd sein wird.

Der Suboptimist
Erzählung(en)
ALS BUCH:
Hardcover
193 Seiten
Format: 135 x 215 mm
Auslieferung: ab 15. September 2021
D: 25,00 Euro A: 25,00 Euro CH: 27,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-906311-87-6

Unter der Voraussetzung, dass Sie sich bei uns als professionelle(r) Nutzer(in) registriert haben, können Sie Ihr persönliches REZENSIONSEXEMPLAR durch einen Klick auf den Button „Download“ herunterladen.

Symbol Tablet DOWNLOAD

Die Autorin bzw. der Autor im Netz:

Der Verlag im Netz:

Pressekontakt des Verlages:

Thomas Knapp (Verleger)
+41 (0)62 2965048
t(at)knapp-verlag.ch

Vertriebskontakt des Verlages:

Thomas Knapp (Verleger)
+41 (0)62 2965048
t(at)knapp-verlag.ch