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Žižek in Teheran

Belletristik

Sama Maani

Žižek in Teheran

In der Islamischen Republik Teheran trägt sich Beunruhigendes zu. Im ganzen Land kursieren Fragmente eines seltsamen Textes, die man mit Monty Pythons Killer Joke vergleichen könnte - einem Witz, dessen Zuhörer oder Leser vor Lachen sterben.

Verlagstexte

In der Islamischen Republik Teheran trägt sich Beunruhigendes zu. Im ganzen Land kursieren Fragmente eines seltsamen Textes, die man mit Monty Pythons Killer Joke vergleichen könnte – einem Witz, dessen Zuhörer oder Leser vor Lachen sterben. Zwar ist das Lesen jener geheimnisvollen Fragmente nicht tödlich. Es führt jedoch bei empfänglichen männlichen Lesern zu einer radikalen Veränderung der Persönlichkeit, mitunter auch des Körpers. Die Betroffenen fühlen sich als Frauen und entwickeln die Vorstellung, sie hätten die Pflicht mit niemandem Geringeren als mit Gott ein neues Geschlecht von TeheranerInnen zu zeugen.

Bei der Suche nach den Urhebern dieses die Existenz der Islamischen Republik gefährdenden Textes stoßen die Geheimdienste des Regimes auf die Spur Kardans, eines in Teheran äußerst beliebten, seit der islamischen Revolution inhaftierten Schauspielers und Regisseurs, den die sogenannten Reformfaschisten unter den islamischen Herrschern dazu bewegen wollen, ihnen bei der Produktion der "beliebtesten Fernsehserie aller Zeiten" zu helfen.

Eine zweite Spur führt in das "Haus des Vergessens des Internats Islamischer Mädchen", in dem den Internatsschülerinnen die Möglichkeit geboten wird, den Inhalt ihres Lieblingsbuches mithilfe eines Brain-Computer-Interface aus ihrem Gedächtnis zu löschen, so dass sie den Genuss der ersten Lektüre – frei von der Erinnerung an diese – wiederholen können. Dass die Anwendungsmöglichkeiten der Technologie dieses Hauses nicht auf das Vergessen von Büchern beschränkt bleiben, liegt auf der Hand.

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© Cover: Verlag, Foto(s): privat

Textprobe(n)

Nachdem er sich hingelegt hat
Nimmt sich der Gefängnisarzt Zeit
Um sich auf der Couch einzurichten
Klopft das Kissen zurecht, fährt sich mit den Händen
An der Hose entlang, dann durch’s Haar

Dann fällt ihm ein, daß er die Schuhe ausziehen will
Wie oft habe ich gesagt, daß er die Schuhe nicht ausziehen braucht
Es nervt, daß er glaubt für
Diese Art "Analyse"
Sich auf der Couch auch noch einrichten zu müssen
Und ich betone Diese Art "Analyse"
Und setze Analyse in Anführungszeichen
Sofern man Worte, die man denkt, betonen
Respektive in Anführungszeichen setzen kann.

Es nervt, und schon beginnt er zu reden

Die gewunderten Vögel belästigen ihn. Sie sind aus den Resten
ehemaliger Vorhöfe des Himmels gebildet, also selig gewesener
Menschen. Sie können nichts als sinnlos auswendig gelernte
Phrasen herzusagen. Jedesmal, wenn sie die eingebläuten
Phrasen abgeleiert haben, gehen sie mit den Worten

Verfluchter Kerl!
in seiner Seele auf, den einzigen Worten, deren sie, um eine
echte Empfindung auszudrücken, fähig sind. Den Sinn der
Worte verstehen sie nicht, haben aber eine
Empfänglichkeit für den Gleichklang der Laute.
Es macht für sie wenig Unterschied, ob man sagt:

Santiago oder Carthago
Chinesentum oder Christentum
Abendrot oder Atemnot
Ackermann oder Ariman

Ariman?

Žižek in Teheran
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover
900 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab 15. März 2021
D: 29,00 Euro A: 29,00 Euro CH: k. A.

ISBN (Print) 978-3-85435-954-8

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Erika Hornbogner
+43 (0)463 501099
erika.hornbogner(at)drava.at

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