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Café Papa. Fragmente

Belletristik

Aglaja Veteranyi

Café Papa. Fragmente

edition spoken script 29

Die Wiederentdeckung einer sprachmächtigen Autorin in zwei Bänden! Der zweite Band "Café Papa" versammelt drei größere Texte – u. a. der titelgebende Roman-Entwurf – welche Aglaja Veteranyi hätte weiter verfolgen wollen. Sie verweisen alle auf die Herkunft der Autorin und lassen sich von ihren Erfahrungen mit realen Gegebenheiten, Personen und Vorkommnissen anregen. Sie heben aber auch immer ab ins surreal Anmutende, von dem man nicht weiss, ob es der Wirklichkeit oder der Phantasie der Autorin geschuldet ist.

Verlagstexte

In ihrem kurzen Leben hat Aglaja Veteranyi zahlreiche Notizbücher und Makulaturblätter mit Texten gefüllt. Sie hat ihre Wörter und Sätze fortlaufend durchgestrichen, um- und neu geschrieben und von einem Text in den andern wandern lassen. So umfasst ihr Nachlass trotz der zwei postum veröffentlichten Bücher Das Regal der letzten Atemzüge und Vom geräumten Meer noch eine beträchtliche Anzahl unveröffentlichter Texte.

Die Nachlass-Erschliessung im Schweizerischen Literaturarchiv wurde Ende 2016 abgeschlossen. Das erlaubte es Jens Nielsen, Ursina Greuel und Daniel Rothenbühler ab Anfang 2017, zwei Bände mit bisher unveröffentlichten oder nur in Zeitschriften zugänglichen Texten Aglaja Veteranyis zur Veröffentlichung in der edition spoken script vorzubereiten. Unterstützt wurde diese Arbeit durch das Projekt Schätze heben des Migros-Kulturprozents.

Der zweite Band, Café Papa. Fragmente, versammelt drei grössere Texte, die die Autorin hätte weiter verfolgen wollen: Der erste, Café Papa, ist ein Entwurf zu einem Vater-Roman, der zweite, Vorsicht bissige Hühnersuppe, gilt dem russischen Avantgarde-Autor und "Meister der Groteske" (Veteranyi) Daniil Charms, der dritte, Lustiger Friedhof, ist der in der SonntagsZeitung veröffentlichte Bericht der Autorin über eine Reise nach Rumänien, ins Karpatendorf Sapanta an der Grenze zur Ukraine. Die drei Texte verweisen alle auf die Herkunft der Autorin und lassen sich von ihren Erfahrungen mit realen Gegebenheiten, Personen und Vorkommnissen anregen. Sie heben aber auch immer ab ins surreal Anmutende, von dem man nicht weiss, ob es der Wirklichkeit oder der Phantasie der Autorin geschuldet ist.

Downloads

© Cover: Verlag, Foto(s): Ayse Yavaz

Textprobe(n)

Café Papa (Auszug)

 

Mein Vater war Stolperer von Beruf. Hinfaller. Stürzer.
Er stolperte bei jeder Gelegenheit. Das Fallen war seine Spezialität.
Er stolperte über seine Füsse, einen Eimer, eine Tasche voller Dollarscheine oder einen Elefanten.
Er war so geübt im Fallen, dass er selbst einen Sturz vom Hochseil überlebte.
Als er auf den Boden aufprallte, war’s, als hätte mir jemand die Brust aufgeschnitten. Von innen.
Sie wurde wieder zugenäht. Aber das Messer blieb drin.

 

Eine französische Zeitung sagt, dass mein Vater an der Zirkusschule in Bukarest ausgebildet wurde. Er soll aus einer Zirkusfamilie stammen und als 16-Jähriger als Co-Pilot am 2. Weltkrieg teilgenommen haben.
Ich wurde als Komiker geboren, Zitat, befand mich
aber plötzlich in der Luft und war in eine Katastrophe verwickelt.
Weiter erzählt er, dass er in Rumänien 36 Horrorfilme gedreht habe, die nach seiner Flucht vernichtet wurden.
Ich habe Franco, Castro, Stalin und Gagarin zum Lachen gebracht, sagt er.

 

Mich hat er nicht zum Lachen gebracht.
Ich erinnere mich an 2 Wörter, die er immer wieder
sagte.
Minune – Wunder – und katastrophe.
Das waren vielleicht seine Lieblingswörter.
Als wir uns in Buenos Aires trennten, vorläufig für
immer, sass ich wie eine Zuschauerin im Publikum
und weinte.
Er hatte mich durch eine Tänzerin ersetzt. Sie wurde
dann seine Frau.
20 Jahre später schickten sie mir eine Visitenkarte.

Café Papa. Fragmente
Erzählung(en)
ALS BUCH:
Softcover
ca. 144 Seiten
Format: 130 x 180 mm
Auslieferung: ab 1. Oktober 2018
D: 18,50 Euro A: 19,10 Euro CH: 23,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-03853-084-8

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