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Und Gott spricht Armenisch. Zwischen Menschen und Sprache

Belletristik

Herbert Maurer

Und Gott spricht Armenisch. Zwischen Menschen und Sprache

Die Armenier: Menschen, die stets international gelebt haben und leben, denen Grenzen relativ sind, die klug und sprachgewandt ihre Kultur, ihre Literatur über alle Katastrophen hinweg gerettet haben. Wie lässt sich die Realität des heutigen Armenien ins Poetische übersetzen? Wie erfindet sich ein Land im internationalen Kontext neu?  – Herbert Maurer, Autor, Übersetzer und Zeitzeuge des politischen und gesellschaftlichen Wandels in Armenien, erzählt seine persönliche Geschichte einer Begegnung mit Sprache, Literatur, Kultur.

Verlagstexte

Über Jahrhunderte waren die Armenier Übersetzer schlechthin: zwischen Orient und Okzident, zwischen Mittelalter und Moderne. Herbert Mauer versucht, eine einzigartige Mentalität verständlich zu machen und porträtiert Menschen, die stets international gelebt haben und leben, denen Grenzen relativ sind, die sprachgewandt ihre Kultur, ihre Literatur über alle Katastrophen hinweg gerettet haben. Die Lektüre wird zur Reise zwischen den Kaffeehäusern des modernen Yerevan und der schillernden Welt der Jazz- und Filmfestivals einerseits, zwischen Kriegsalltag in Nagorny Karabach, Isolation und Neuerfindung einer nationalen und internationalen Identität andererseits. 2015 bedeutet aber nicht zuletzt auch 100 Jahre Völkermord, Gedenken an den ersten Holocaust im 20. Jahrhundert.

Ohne die eigene Schrift, die eigene uralte Sprache, die Passion für Geschichten und Geschichte gäbe es die Armenier, gäbe es Armenien wohl nicht mehr – immerhin hat sich eine kleine Republik im Süden des Kaukasus durch die sowjetische Zeit und die Umbrüche der Systeme gerettet, wenn auch große Teile des historischen Landes im heutigen Ostanatolien verloren scheinen. Das Jahr 2015 bedeutet 100 Jahre Völkermord, den schicksalhaften Jahrestag des ersten Holocausts im 20. Jahrhundert. Für die Armenier bedeutet diese nur von Teilen der Weltgemeinschaft anerkannte Katastrophe zweierlei: Stolz auf die eigene Kultur, Zukunft in gelebter Internationalität, Perspektive für neue, weltoffene Varianten des Eigenen, Neuerfindung einer nationalen und internationalen Identität, Verantwortung für das Leiden anderer.

Herbert Maurer weiß als Autor, Übersetzer, Reporter und Zeitzeuge des politischen und gesellschaftlichen Wandels in Armenien über alle diese Hintergründe bestens Bescheid. Er erzählt seine persönliche Geschichte einer Begegnung mit der Sprache, der Literatur, der Kultur der Armenier.

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© Cover: Verlag, Foto(s): Annelies Faulmann

Presse- und Autorenstimmen

Herbert Maurer ist zweifellos eine der unzeittgemäßeststen Erscheinungen der österreichen Literatur. Was Maurer betreibt, ist das Durchstoßen in imaginäre Räume ...

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Peter Zimmermann, Ö1

)

Herbert Mauer liebt und provoziert die Unvernunft. Er ist ein Forscher im Gelände des Unwahrscheinlichen. Er ist der Phantast, der ein Bild sieht und sofort ein neues, ein ganz anderes, fleischlich, lebendiges daraus macht. Das ist seine eigene "Veredelungstheorie", oder das ist die Gefräßigkeit eines Schriftstellers, der sich die Schönheit der Welt aneignet, ihre berühmtesten Bilder, ihre berühmtesten Töne, die begehrenswertesten Gnädigen Frauen.

(

Verena Auffermann, FAZ

)

Ein Autor von spielender und listiger Prosa. Ich bewundere seine Courage, mit welcher er Probleme der Zeit und das Bemühen, aller Zeit zu entgehen, mit diskreter Ironie aufwirft. Alles ist sehr gelehrt oder scheint so zu sein, fast enzyklopädisch, und doch steht alles im Zeichen der intellektuellen Freiheit und Imagination.

(

Peter Demetz

)

Textprobe(n)

"Kaum eine Frau ist schöner als die armenische Sprache."

Dieses Zitat, das indisch, aber auch persisch, vielleicht auch österreichisch sein könnte, ist kaum einem Sprachwissenschafter bekannt. Doch es stimmt: Kaum eine Sprache hat einen solchen Zauber wie Armenisch, kaum eine Sprache bleibt bei aller Kompliziertheit doch charmant, klingt gut in der Nacht und unter Tags, mit oder ohne Musik, beim Streiten und beim Beten. Die Grammatik des Armenischen versteht man weniger durch Bücher als durch die Landschaft und durch die Architektur.

Das Sprechen setzt einen in Bewegung, bringt einen auf die Reise von Mensch zu Mensch. Das Hören lädt in die Vergangenheit ein und in die Weingärten, in denen fast immer die Sonne scheint, weil es nicht immer Strom gibt und die Kälte der Nacht oft an die Vergangenheit erinnert, eine Kälte, die man auch unter der Sonne noch schmeckt.

Das Strenge, die Grammatik, die Konzentration und der gute Geschmack der Vokale, das gehört zusammen, so wie Lesen und Reisen für Armenier stets zusammengehören.

Menschen, die stets international gelebt haben und leben, denen Grenzen relativ sind, die klug und sprachgewandt ihre Kultur, ihre Literatur über alle Katastrophen hinweg gerettet haben.

Ein Land am Ende der Welt, ein Land über Jahrtausende am Kreuzungspunkt der ältesten Kulturen, ein vergessenes Land mit Hoffnung auf Zukunft.

Immerhin hat sich eine kleine Republik im Süden des Kaukasus durch die sowjetische Zeit und die Umbrüche der Systeme gerettet, wenn auch große Teile des historischen Landes im heutigen Ostanatolien verloren scheinen. Das Jahr 2015 bedeutet 100 Jahre Völkermord, den schicksalhaften Jahrestag des ersten Holocausts im 20. Jahrhundert.

Für die Armenier bedeutet diese nur von Teilen der Weltgemeinschaft anerkannte Katastrophe zweierlei: Stolz auf die eigene Kultur, Zukunft in gelebter Internationalität, Perspektive für neue, weltoffene Varianten des Eigenen, Neuerfindung einer nationalen und internationalen Identität, Verantwortung für das Leiden anderer.

Wie lässt sich die Realität ins Poetische übersetzen? Wie funktioniert Widerspruch zwischen Sowjetsozialismus von früher und uraltem Christentum heute? Wie erfindet sich ein Land, ein Volk im internationalen Kontext neu? Über viele Jahrhunderte waren die Armenier die Übersetzer schlechthin: zwischen Orient und Okzident, zwischen Mittelalter und Moderne. Wie kann man das heutige Armenien literarisch übersetzen?

Das Lesen soll zur Reise werden, zum Abenteuer zwischen dem biblischen Berg Ararat und den Kaffeehäusern des modernen Yerevan in der Sonne, zwischen den Geheimnissen des Mittelalters mit seinen Klöstern und der jungen Generation mit Kompetenz und Neugier, zwischen Kriegsalltag in Nagorny Karabach und der schillernden Welt der Jazz- und Film – Festivals, zwischen der Not eines Landes, das von den Nachbarn isoliert ist und der Hoffnung, eine neue Zukunft mit Literatur und guten Kompositionen zu konstruieren – Armenien ist mitten in der Welt und zwischen den Welten.

Und Gott spricht Armenisch. Zwischen Menschen und Sprache
Essayistik
ALS BUCH:
Hardcover
132 Seiten
Format: 125 x 190 mm
Auslieferung ab 28. Februar 2015
D: 16,90 Euro A: 16,90 Euro CH: 24,50 CHF

ISBN (Print) 978-3-902665-89-8

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Pressekontakt des Verlages:

Ralph Klever (Verlagsleiter)
+43 (0)1 5221043
office(at)klever-verlag.com

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Ralph Klever (Verlagsleiter)
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