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Hinter dem Gwätt

Belletristik

Leontina Lergier-Caviezel

Hinter dem Gwätt

Übersetzt aus dem Surselvischen von Jano Felice Pajarola.

Andrea, eingeheiratet in ein schweizerisches Bergdorf, gerät in eine immer tiefere Konfrontation mit den harten Regeln der Dorfgemeinschaft, die auch in der Familie ihres Mannes Geltung beanspruchen, als sie nach den Gründen fragt, die die alte Urschla Jahre zuvor verstummen ließen.

Verlagstexte

Ein Bergdorf im romanischsprachigen Graubünden der 1960er-Jahre. Andrea, eine junge Eingeheiratete aus dem Unterland, versucht den seltsamen Bann um die alte Urschla zu brechen, "die Stumme", wie sie von den Einheimischen nur genannt wird. Jeder weiss, wann sie ihre Sprache verloren hat, doch um das Warum hat sich ein Mantel aus Schweigen, Unwissenheit und Gerüchten gelegt. Um herauszufinden, was am Tag des Unglücks vor vielen Jahren tatsächlich geschehen ist, wagt Andrea Opposition gegen die ungeschriebenen Regeln einer dörflichen Gemeinschaft – und bricht damit auch die Gesetze, die in der Familie ihres eigenen Mannes gelten.
Die Frau komme zu kurz in der von Männern dominierten rätoromanischen Literatur, findet Leontina Lergier-Caviezel. Ihre Romane sollen dieses Missverhältnis ein Stück weit ausgleichen, mit Frauenfiguren aus Frauenschreibhand. In dieser Hinsicht ist Hinter dem Gwätt – 2018 unter dem Originaltitel Davos ils mugrins erschienen – eine logische Fortsetzung ihrer bisherigen literarischen Arbeit, denn auch in ihrem jüngsten Roman spielen Frauen die letztlich zentralen Rollen.

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© Cover: Verlag, Foto(s): privat

Textprobe(n)

Urschla ist aufgebahrt, nur ganz wenige haben sich zu ihrer Beerdigung in der Kirche versammelt. Mitten im Raum lehnt ein einsamer Kranz am Sarg und alle fragen sich: Von wem ist er? Von ihrem Sohn? Der, kaum aus der Schule, Mutter und Elternhaus verlassen hat? Und nie mehr zurückgekehrt ist? Die wenigen Angehörigen der Stummen, Cousins oder noch entferntere Verwandte, wüssten nicht mal, wohin der Kerl verschwunden sei. Heisst es im Dorf. Sogar die Tante, die einzige Schwester seines längst verstorbenen Vaters, habe keine Ahnung. Was aber nicht weiter verwunderlich sei, habe sie doch nie engeren Kontakt mit dem Sohn der Stummen gehabt. Auch damals nicht, als er noch im Dorf zur Schule gegangen sei. Seit dem Unglückstag vor vielen Jahren habe sie sich keinen Deut mehr um die Schwägerin oder den Neffen geschert. Nach der Tragödie, die das Dorf in seinen Grundfesten erschüttert hatte. Schlimmer als ein Erdbeben. Was passiert war, hatte alle verstört, entsetzt hatten sich die Leute wie Schafe zusammengedrängt und versucht, es zu verstehen.
Als Pieder, der Nachbar, eines Abends im Mai vom Maiensäss ins Dorf herabstieg, eine Tanse Milch für seine Familie auf dem Rücken, sah er Urschlas Bub auf der Treppe vor der Haustür sitzen, ganz verloren. Antwort gab der Junge nicht, und sobald
Pieder bei ihm war, wurde ihm klar, dass etwas geschehen sein musste. Er ging ins Haus und fand Urschla im Flur, am unteren Ende der Stiege, die hinauf ins Schlafzimmer führte. Bewusstlos und blutüberströmt. Sie musste die Stufen hinuntergestürzt sein, schwer zu sagen, wie lange sie schon da lag.

Hinter dem Gwätt
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover
ca. 176 Seiten
Format: k. A.
Auslieferung: ab 15. März 2020
D: 27,00 Euro A: … Euro CH: 24,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-03867-023-0

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Ursi Anna Aeschbacher
+41 (0)32 3233631
aeschbacher(at)diebrotsuppe.ch

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