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Neon Pink Blue

Belletristik

Christoph Schneeberger

Neon Pink Blue

Eine Drag Queen im Sommer, obdach- und papierlos.

Verlagstexte

In Neon Pink & Blue findet sich eine Drag Queen in einem Klimasommer obdach- und papierlos am Zürisee wieder. Ohne Garderobe out the closet, ohne Badezimmerspiegel und Kostüme ergreift X ein Gefühl der Nacktheit. 
Geschichten zu in Frage gestellter Identität und schwer belegbarer Herkunft drängen sich ins untergehende Postkartenbild des Alpenpanoramas.

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© Cover: Verlag, Foto(s): N.N.

Presse- und Autorenstimmen

Gewissheiten aushebeln, eingeschliffene Gewohnheiten gegen den Strich bürsten, das ist auch ein zentrales Anliegen von X Schneeberger – oder Christoph Schneeberger, schon diese Festlegung wird in Neon Pink & Blue unterlaufen.

(

Daniel Graf, Republik

)

Einerseits ist dieses Debüt eine Art bizarre Künstlernovelle à la HeinrichManns Branzilla, zugleich ein langes Lied auf die Abgründe
der Schweiz, nachgezeichnet anhand der eigenen Familiengeschichte.

(

Clara Gauthey, Bieler Tagblatt

)

Textprobe(n)

Meist schweige die Landschaft schön. Doch sei gerade etwas passiert: X, eben unter dem vollkommen unnützen Schatten einer Kunststoffpalme hervorgetreten, habe ein wenig auf den erhitzten Steinen der Hafenmauer herumgetänzelt. Der Boden war zu heiß, um barfuss stehen zu bleiben. Mit Blick über das Gewässer auf die Berge, ein tropfendes Glacecornet in der Hand, als wärs ein schmelzendes Mikrophon – und als gäbe es in dieser Hitze etwas zu singen. Als ob die Welt an diesem späten Sommernachmittag ein riesen Freiluftcabaret sei.

Meine lieben Menschen und Vögel am See! Der Winter und mein Leben als hässliche, verschlafene Larve dauerte nun länger – es dauere ungemäss länger als jener Tag im Sommer, an dem ich meine irisierend glitzrigen Flügel entfalte. Wenn ich mich unter dem Morgenstern aus meiner speckigen Daunenjacke schäle, die bald wächserne Kapuze zurückwerfe, für einen Tag, eine Nacht mich aus dem Sumpf erhebe.

Ich bin eine Eintagsfliege
Geboren in den Tag hinein
Und so lange mein Tag
So lange mach ich Liebe
Ja, das ist mein ganzes Sein

Und dachte dabei an Spaziergänge als Kind, zwischen Graslilien, Wegwarten und kupferfarben blühendem Gras. Da, auf dem Damm, aus dem Aushub des Kraftwerkskanals, am Ende der kurzen Limmet, die am Zürisee beginnt und da, im Vogelsang, zwei Arme voraus in der Aare aufgeht. Gern hätte es als Kind im Vogelsang Ballett getanzt, gelernt wohl weniger; die Ballettschule hinter den Bäumen mahne es hier am Platanenquai am Zürisee stets an. Un, deux, trois.
Und es wäre gern, bei ergebender Gelegenheit, ein Mädchen gewesen, geworden wär es es allerdings nicht so leichtfüssig, wie vermeintlich persönliche Fürworte vorgeben. Was wiederum mit einem einzigen Blick auf diesen allfeierabendlichen Laufsteg Züriseepromenade hoch und runter unschwer festzustellen wäre; ganz das Gegenteil der Spaziergänge zwischen Rüss, Limmet und Aare. Zuhause sage man gar en Frau wie en Maa – e Frau und en Maa, heisse es natürlich richtig, hier am See vorne, auch auf Mundart. E Frau, en Maa, es Chind.

Neon Pink Blue
Roman / Novelle
ALS BUCH:
Hardcover

Lesebändchen

272 Seiten
Format: 125 x 200 mm
Auslieferung: ab 1. September 2020
D: 28,00 Euro A: k. A. CH: 30,00 CHF

ISBN (Print) 978-3-03867-027-8

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Ursi Anna Aeschbacher
+41 (0)32 3233631
aeschbacher(at)diebrotsuppe.ch

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